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Galleitner: "Freude hat mir die große Geburtenzahl gemacht"

Stubenbergs Bürgermeister Willibald Galleitner im Jahresgespräch mit der PNP

 

Wenn Sie das Jahr 2020 mit einem Wort beschreiben müssten, welches wäre das passendste?
Willibald Galleitner: Belastungsprobe

 

Und wenn Sie einen ganzen Satz zur Verfügung hätten, wie würde dieser dann lauten?
2020 war ein unvorstellbares Jahr, das jedem von uns viel abverlangt hat – eine Belastungsprobe, die unendlich viel Geduld, Flexibilität und Verständnis gefordert hat.

 

Wie hat sich der Arbeitsalltag im Rathaus durch Corona konkret geändert?
Die Arbeitsweise musste überwiegend auf digital, postalisch und/ oder telefonisch umgestellt werden, um die persönlichen Kontakte zu reduzieren. Ansonsten wurden die Arbeitsabläufe den Corona-bedingten Regelungen angepasst – Mundschutz und Mindestabstand inklusive.

 

Wie wirkte sich die Pandemie auf die Arbeit im Bauhof, in der Kläranlage und anderen Einrichtungen der Gemeinde aus?
Die Arbeiten in diesen Bereichen wurden in hervorragender Weise, unter Einhaltung der vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregelungen bewältigt. Teilweise musste mehr Zeit eingeplant werden, doch es wurde stets der beste Weg gefunden. In der Verwaltung wurden alle Vorkehrungen getroffen, um einerseits sowohl die Bürgerinnen und Bürger als auch die Beschäftigten bestens zu schützen, und andererseits nach wie vor flexibel reagieren zu können. So kann man vieles telefonisch abklären, aber im Bedarfsfall weiterhin kurzfristig persönliche Termine vereinbaren.

 

Gibt es Mitarbeiter, die jetzt im Homeoffice sind? Nutzen Sie die Möglichkeit von Videokonferenzen?
Für Homeoffice wurden sämtliche Maßnahmen getroffen, doch gerade bei der Arbeit in der Verwaltung muss, vor allem aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken, in erster Linie vom klassischen Arbeitsplatz aus gearbeitet werden. Homeoffice kann daher nur eingeschränkt genutzt werden. Videokonferenzen nutze ich persönlich nur bei überregionalen Angelegenheiten, ansonsten werden viele Gespräche telefonisch geführt bzw. per E-Mail erledigt.

 

Wie laufen derzeit die Sitzungen des Gemeinderats und der Ausschüsse ab?
Die Sitzungen finden aus Platzgründen aktuell im Sitzungssaal des Eringer Rathauses statt. Es wird jedoch stets abgewogen, wie dringlich die Themen für eine Sitzung des Gemeinderats oder der Ausschüsse sind und deshalb finden Gremiumssitzungen derzeit in größeren Abständen, etwa alle zwei Monate, statt.

 

Können trotz Corona alle Themen abgearbeitet werden oder nimmt man nicht so Dringendes von der Tagesordnung?
Ja, die Themen werden abgearbeitet, es bleibt nichts liegen – im Übrigen können Angelegenheiten der laufenden Verwaltung ohne Sitzungen geklärt werden.

 

Firmen beklagen Umsatzeinbußen. Das wirkt sich zwangsläufig auf die Gewerbesteuereinnahmen aus. Gibt es hier schon Prognosen für das Ergebnis 2020 und die Kalkulation für 2021?
Wir sitzen momentan alle im gleichen Boot und müssen miteinander die Pandemie mit ihren Auswirkungen bewältigen. Jeder muss Abstriche machen, auch die Gemeinde. Prognosen für das Ergebnis 2020 und die Kalkulation der Einnahmen 2021 gibt es meinerseits noch keine.

 

Welche größerem Veranstaltungen musste die Gemeinde vergangenes Jahr absagen? Hat man sich damit zumindest Kosten und Arbeit für die Organisation gespart? Falls ja, in welchem Umfang?
Seitens der Gemeinde war es das Dorffest, das stets den Vereinen zu Gute kommt. Konkrete Zahlen hierzu gibt es nicht. Viel schlimmer trifft es die einzelnen Vereine, die Schule und den Kindergarten, die ihre Feste, wie das Bachfest, das Maibaumaufstellen, das Feuerwehrfest, das Sommerfest und viele andere Veranstaltungen, absagen mussten. Insgesamt geht es hier sicher um Tausende von Euros, die den Veranstaltern nun fehlen.

 

Der Bürgermeister gratuliert traditionell den Alters- und Ehejubilaren. Wie sah es da im vergangenen Jahr aus? Erfolgten die Glückwünsche und Geschenkübergaben kontaktlos?
Die Glückwunschschreiben und die Geschenke, in Form eines Gutscheins wurden auf dem Postweg zugestellt. Um die heimische Wirtschaft zu unterstützen, gibt es für die Jubilare die Gutscheine von unseren regionalen Geschäften und Gaststätten.

 

Ein Blick zurück auf das kommunale Geschehen in Ihrer Gemeinde im Jahr 2020: Welche Dinge haben Ihnen besonders viel Freude, Mut und Hoffnung gemacht?
Freude hat mir die große Zahl an Geburten gemacht. Knapp 20 neue Erdenbürger wurden 2020 in Stubenberg gemeldet, was natürlich auch den jungen Familien in den Neubaugebieten geschuldet ist. Bereits in den letzten Jahren gab es viele Neugeborene in der Gemeinde, was den Nachwuchs für Kindergarten und Schule sichert. So wie es im Moment aussieht, wird in einigen Jahren die Grundschule Prienbach wieder vier einzelne Klassen haben. Mut und Hoffnung hat mir in dieser schwierigen Zeit das großartige Miteinander in der Gemeinde gemacht. Der Zusammenhalt ist unbeschreiblich – egal ob bei den Mitbürgern, Vereinen oder der Kindergarten- und Schulfamilie. Das zeigen zum Beispiel die Baumpflanzaktionen beim Kinderspielplatz in Prienbach und beim Baugebiet "Unter der Linde II", die von vielen unterstützt wurden. Allen Bürgerinnen und Bürgern ein herzliches Dankeschön für die hervorragende Gemeinschaftlichkeit.

 

Über welche Dinge (abgesehen von Corona) haben Sie sich so richtig geärgert?
Es war aus momentanen Situationen heraus eher Unmut, teils über die "große" Politik. Gerade beim Gesundheitswesen hätte man aus der ersten Welle lernen müssen, um bei einer zweiten gut vorbereitet zu sein. Die Maßnahmen in Bezug auf Bedürftige, sowie alte und kranke Menschen in den Kliniken und Pflegeheimen lassen oft zu wünschen übrig. Ich weiß aus meinem persönlichen Umfeld wie wichtig der gegenseitige Kontakt zwischen Angehörigen und Heimbewohnern ist.

 

Konnten Sie 2020 ein Kinderferienprogramm anbieten? Falls ja, wie wurde es angenommen?
Ein Ferienprogramm gab es nur in einer immens abgespeckten Form. Ich muss ehrlich sagen, dass die Gesundheit von Veranstaltern und Teilnehmern stets im Vordergrund stand und vieles auf Grund der Corona-Vorschriften gar nicht möglich war.

 

Corona hat gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung ist. Darum: Wie ist der derzeitige Stand in Sachen "Breitband-Versorgung" in Ihrer Gemeinde? Was sind die nächsten Schritte? Wann wird jedes Anwesen die Möglichkeit für schnelles Internet haben?
In Bezug auf Breitband ist Stubenberg sehr fortschrittlich und in der glücklichen Lage, bis auf 22 Haushalte, mit Glasfaser und mindestens 30 Mbit/s pro Haushalt versorgt zu sein. Die genannten 22 Haushalte sind zum Teil über Funk mit schnellem Internet verbunden und teilweise kann auch LTE genutzt werden.

 

Was waren im Gemeindebereich die wichtigsten Projekte, die vergangenes Jahr abgeschlossen oder gestartet werden konnten?
Im Allgemeinen verlief das Jahr 2020 etwas ruhiger als sonst. Im Bauhof wurde der Fahrzeugbestand optimiert und vieles im Bereich Wasser und Kläranlage wurde auf den Weg gebracht. Der Bedarf an Kindergartenplätzen ist groß, deshalb wurde dieser im Rahmen der räumlichen Möglichkeiten umgebaut.

 

Wie sieht es mit Bauland für Wohnhäuser aus? Hat die Gemeinde noch genügend erschlossener Grundstücke oder besteht Nachholbedarf?
In den vergangenen Jahren wurden in Prienbach und Stubenberg Baugebiete mit insgesamt 50 Bauparzellen ausgewiesen, die alle verkauft sind. Die Gemeinde orientiert sich in verschiedene Richtungen und bemüht sich um neues Bauland. Entsprechende Gespräche werden geführt.

 

Wie sieht es mit Gewerbeflächen aus?
Derzeit steht noch eine freie Gewerbefläche zur Verfügung. Da die Nachfrage für gewerbliches Bauland zögerlich ist, werden wir erst bei Bedarf in dieser Richtung weiter handeln.

 

Stubenberg ist ein anerkannter Genussort. Was werden Sie tun, um diesen Titel zu behalten?
Bis Corona kam wurden regelmäßig Versammlungen abgehalten und an Treffen mit anderen Genussort-Partnern teilgenommen. Die Gemeinde will sich nicht auf den Titel-Lorbeeren ausruhen sondern fortschrittlich ihren Weg gehen, was derzeit leider nicht in gewünschtem Maße verwirklicht werden kann.

 

Welche weiteren Vorhaben stehen für 2021 fest auf dem Plan der Gemeinde?
Der Umbau der Kläranlage in Stubenberg steht in den Startlöchern, die Wasser- und Abwasserversorgung von Außenweilern, die Digitalisierung in der Grundschule Prienbach und der Auf- bzw. Ausbau der Nachbarschaftshilfe. Ansonsten werden, wie in jeder Gemeinde, die Pflichtaufgaben bestmöglich erfüllt.

 

Zum Abschluss: Welche Neujahrsbotschaft geben Sie Ihren Bürgern mit auf den Weg?
Wir erleben eine schwierige Zeit, die wir mit Zusammenhalt, Durchhaltevermögen und dem Einhalten der Vorgaben bewältigen müssen und dann hoffentlich bald Licht am Ende des Tunnels sehen können.

 

Quelle: PNP

Weitere Informationen

Veröffentlichung

So, 31. Januar 2021

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