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Zwergerlhöhle von Pettenau

In der Höhle am Rande des Inntals bei Pettenau sollen einmal kleine Menschen gewohnt haben. Um diese (wahrscheinlich) Bergwerksarbeiter ranken sich Geschichten von Wichteln, die den braven Pettenauer Bürgern des Nachts die Arbeit verrichteten.


 

Die Sage:

 

In ganz früher Zeit hauste im Pettenauer Erdloch ein Wichtelmännchen mit seinem Wichtelweiblein. Wenn alles schlief, kamen die zwei – durch ihre Tarnkappe unsichtbar – aus ihrer Höhle hervor und taten den braven Pettenauern alle Arbeit. Meist arbeiteten sie im großen Kuhstall. Da striegelten und fütterten sie das Vieh, misteten aus und streuten ein.

 

Am Morgen, wenn die Bäuerin in den Stall kam, war schon die ganze Arbeit getan, sie konnte die vollen Milcheimer in die Küche tragen. Dankbar stellte sie ihren guten Hausgeisterchen eine Schale süßer Milch vor den Barren. Auch mit Butter und Schmalz geizte sie nicht. Aus Neugierde lauerte der Stallbub eines Nachts heimlich im Stall, um herauszufinden, wer die Arbeit tat. Als die Wichtelleute den Stall betraten, legten sie ihre Tarnkappe ab und traten zur Arbeit an. Der neugierige Stallbub wollte sie erwischen und erschreckte die braven Zwerglein so sehr, dass sie vor lauter Schreck die Flucht ergriffen.

 

In blinder Hast packten sie ihre paar Habseligkeiten aus dem Erdloch und liefen nach Mühlau, wo sie sich vom Fährmann über den Inn schiffen ließen. „Sag’s den Leuten hier“, sprach das Wichtelmännchen beim Abschied, „nie wird der Schauer diese Gegend verheeren“, und gab dem Fährmann eine Handvoll Sand als Lohn. Dieser schaute nicht schlecht, als sich der Sand in gleißendes Gold verwandelte. In Pettenau wurden die Wichtel nie mehr gesehen. Es heißt, dass sie zu Ihresgleichen in den Untersberg gezogen sind.